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Au(g)enblicke Band 4 - Rezension der LZ von Von
Der vierte Band „Au(g)enblicke“: Zwei prall gefüllte
Teilbände zu einer geschichtsträchtigen Landschaft gleich hinter
Leipzig
Oft wirken moderne
Verkehrsinfrastrukturen wie Barrieren. Sie beschränken die
Bewegungsfreiheit der Menschen, die vor Ort nach kurzen Wegen suchen,
und auch die Aussicht. Das erleben nicht nur die Seehausener seit
Jahren. Das erleben auch die Leipziger, wenn sie westwärts auf die
Elster-Luppe-Aue schauen. An der A 9 ist im Grunde die Welt zu Ende.
Dahinter ist Ausland, auch wenn sich dort die Aue erst richtig zu einer
geschichtsträchtigen Landschaft weitet. Doch nicht nur die Autobahn
zerschneidet sie. Sie ist auch von Flussregulierungen und Kohlebergbau
in Mitleidenschaft gezogen wurden. Jahrzehntelang lag sie im
Windschatten der riesigen Chemie-Komplexe in Leuna und Schkopau. Das
Chemie-Zeitalter ist nicht zu Ende. Aber der rücksichtslose Umgang mit
der Umwelt der Menschen. Insbesondere der schmutzige Teil der
Chemieindustrie der DDR wurde nach 1990 abgerissen. Damit verschwanden
freilich auch zehntausende Arbeitsplätze. Und eine Lebens- und
Arbeitswelt, die man vielleicht doch nicht so einfach vergessen und
entsorgen sollte.
Das Kulturhaus der
Buna-Werke in Schkopau
Im ersten Band dieser
nun vierten „Streifzüge durch die Elster-Luppe-Aue“, die der
Arbeitskreis Döllnitz
e.V.
herausgegeben hat, spielt deshalb auch ein Gebäude die Hauptrolle, das
„an der Saale hellem Strande“ heute noch von einer Zeit erzählt, als die
frisch gegründete DDR noch ein großes Ziel verfolgte: die Arbeiter an
die Kultur heranzuführen.
Und das ließ sich das Land
etwas kosten, denn überall auf dem Gebiet der DDR entstanden damals
Kulturhäuser, in der Regel mitten in den großen Industriebetrieben,
mitten im Werk, sodass die Werktätigen (aus denen ja heute die
blässlichen Erwerbstätigen geworden sind) gleich nach Schichtende
hineingehen konnten und Kultur erleben konnten. Besser noch: Sie selbst
gestalten.
Deswegen ist schon allein
die beigelegte DVD ein Kleinod – ein 2009 entstandener Film über das
grandiose Kulturhaus des VEB Chemische Werke Buna in Schkopau. Mehrere
Beiträge im ersten Band erzählen die Geschichte der Buna-Werke, des
Kulturhauses und der Entstehung des Films, an dem Peter Goedel und Helga
Storck über zehn Jahre lang arbeiteten, bis sie endlich überhaupt einen
Geldgeber fanden, der die Fertigstellung des Films finanzierte. Doch den
fanden sie nicht in Mitteldeutschland, sondern in Bayern.
Denn beim MDR war man 1998
noch nicht so weit, den Wert der ostdeutschen Geschichte überhaupt zu
begreifen. Ganz zu schweigen davon, dass ein mit Gebühren bezahlter
öffentlicher Rundfunk auch einen Auftrag hat, Geschichte zu bewahren,
Augenzeugen zu befragen und eben nicht nur dem Zeitgeist hinterher zu
senden.
Große Erwartungen
Was eben zur Folge hat,
dass gerade in den wertvollen Jahren von 1990 bis 2000 die Chance vertan
wurde, die Menschen noch einmal zu Wort kommen zu lassen, die die DDR
noch in den 1950er, 1960er Jahren erlebt hatten. Die eben auch den
anderen Teil der Geschichte erzählen konnten, der mit einer großen
Erwartung zu tun hatte. Der Film deutet es an, mit welchem Anspruch das
Land gestartet war und dass es sogar verschwenderisch sein konnte, wenn
es um eine so kühne Idee wie die kulturelle Bildung und Aktivierung der
Arbeiter ging. An einer Stelle im Buch fällt die Zahl von bis zu 1.200
Kulturhäusern, die genau in der Zeit aus dem Boden gestampft wurden, als
überall noch Ruinen standen und das Land überhaupt erst einmal wieder
auf die Beine kommen sollte. Und nicht nur das Land – auch die Menschen
darin, von denen wenigstens einige kluge Funktionäre wussten, dass die
meisten sehr bereitwillig den Nationalsozialisten nachgelaufen waren.
Ein neues Menschenbild musste her. Und das hatte in Zeiten eines
Johannes R. Becher und seines Nachfolgers als Kulturminister Hans
Bentzien viel mit kultureller Bildung zu tun. Denn zu der hatten
Arbeiter zuvor kaum Zugang. Kultur – egal, ob Theater, Oper, Galerie,
Konzert oder Ballett – war für den normalen Arbeiter in Deutschland
außerhalb seiner Möglichkeiten. Zu teuer, zu nobel, zu elitär. Die Kunst
musste zum Volke kommen. Und sie kam – mit Kulturhäusern wie denen in
Schkopau, die regelrechte Kulturpaläste waren und nicht nur Musik und
Theater für die Belegschaft boten, sondern auch einluden zum
Selbermachen. Mit professioneller Anleitung in Mal-, Foto-, Schreib und
Tanzzirkeln. Ein Angebot, das die Buna-Werker augenscheinlich nur zu
gern annahmen. Der Film zeigt die Faszination dieses Aufbruchs, lässt
die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen, die 2009, als der Film
endlich fertig war, oft schon verstorben waren. Wer zu spät kommt,
trifft die Augenzeugen nicht mehr an. Dem entgeht der lebendige Teil der
Geschichte, von dem Akten und Archive nun einmal nicht erzählen können.
Wenn denn mit diesen Archiven überhaupt pfleglich umgegangen wurde, was
in Ostdeutschland nach 1990 eben auch meist nicht der Fall war.
Burgen, Hochwasser, kleine
Dörfer
Auf dem Cover-Foto sieht
man am Horizont die Schlote von Schkopau qualmen. Aber man sieht auch
die Weiße Elster im Vordergrund und einen Teil der überschwemmten Aue
bei einem der Elsterhochwasser der vergangenen Jahre. Mittendrin die
Schafbrücke, die in mehreren der Beiträge in diesen beiden Bänden eine
Rolle spielt. So wie auch die Hochwasser der Vergangenheit eine Rolle
spielen, die diese Landschaft prägten, mit ihren kleinen Dörfern und
Kirchen und Burganlagen, die mitten in dieser Aue liegen. Mehrere
Beiträge beschäftigen sich deshalb auch damit, was über die einst hier
befindlichen Burgen noch herauszubekommen ist, mit den Kirchen, Glocken
und Orgeln und der Christianisierung dieses Gebietes, das ja bis vor die
Tore Leipzigs reicht. Es ist eine gemeinsame Geschichte, die man aus
Großstadtperspektive oft nicht sieht. Auch so ein Grund, warum sich der
Arbeitskreis Döllnitz 2001 gründete und daran ging, die so sträflich
vernachlässigte Heimatregion genauso emsig zu erkunden, wie das in
Leipzig der Geschichtsverein tut. Und immer wieder entstehen daraus dann
dicke Bände „Au(g)enblicke“, der jüngste nun erstmals im Mitteldeutschen
Verlag erschienen – und das auch noch in zwei reich bebilderten Teilen,
sodass man über 700 Seiten Lesestoff in Händen hält, der einen in die
Elster-Luppe-Aue entführt.
Kohlebergbau, Eiszeit und
ein Floßgraben
Und natürlich werden auch
die drei großen Kohleabbaufelder nicht ausgespart, die mitten in der Aue
entstanden sind. Der Raßnitzer und der Wallendorfer See sind die beiden
Tagebauseen, die dabei entstanden sind. Und auch wenn mit den
vorzeitlichen Funden hier lange sehr rücksichtslos umgegangen wurde,
können die Funde, die am Ende noch gemacht wurden, von einer langen und
reichen Besiedelungsgeschichte dieser Region erzählen. In der Aue
siedelten Menschen schon in der Eiszeit. Und die Eiszeit mit ihren
vielen verschiedenen Gletschervorstößen ist natürlich selbst Thema eines
sehr detailreichen Beitrags. Das Entstehen und Vergehen eiszeitlicher
Gletscherseen wird genauso bildhaft wie die jahrtausendelange Arbeit der
Saale, die die oberen Sedimentschichten geprägt hat, während tief
drunten in den Kohleflözen die Geschichte uralter Moore und der Ufer der
Ur-Nordsee stecken. Die beiden Bände sind ein Abenteuer. Der zweite
Teilband taucht dann in jüngere geschichtliche Begebenheiten ein – etwa
in das Jahr 1813, als die Auendörfer unter dem Durchmarsch der
verschiedenen Truppen litten. Aber auch der Elsterfloßgraben wird Thema,
einst der Transportweg für Holzscheite aus dem Süden zu den Salinen bei
Halle, aber auch nach Leipzig. Weshalb das Bedauern von Frank Thiel,
dass Leipzig sich so überhaupt nicht um die Bedeutung des Floßgrabens
als uraltes Wirtschaftsdenkmal kümmert, nur zu berechtigt ist. Da
paddeln die Großstädter zwar im Sommer zu Tausenden durch den Floßgraben
– aber nichts weist darauf hin, dass der nur ein ganz kleiner Teil eines
riesigen künstlichen Grabensystems war, das erst durch die Tagebaue im
Leipziger Süden zerrissen und gekappt wurde.
Wandervögel und der
verschwundene Bornhöck
Ganz am Schluss hat ja auch
Clemens Meyer noch einen Beitrag geschrieben, wie er – als im Leipziger
Osten Aufgewachsener – die Flusslandschaft bei Leipzig selbst erst
einmal erkunden und erwandern musste, um sie kennenzulernen. Und mit
Hans Breuer, der in Gröbers aufwuchs, lernen wir auch noch den Schöpfer
des berühmten Wandervogel-Buches „Der Zupfgeigenhansl“ kennen.
Und auch der berühmte Bornhöck bei Kabelsketal lag in dieser Landschaft,
das größte Fürstengrab aus der Zeit, als hier vor 4.000 Jahren eine
Kultur blühte, die mit der
Himmelsscheibe von
Nebra ihr
eindrucksvolles Symbol gefunden hat. Das alles gehörte ja zusammen,
meint ja der Hallenser Landesarchäologe Harald Meller. Und im Bornhöck
muss der damals wohl mächtigste Herrscher begraben gewesen sein.
Auch wenn dessen
Grab schon im Mittelalter geplündert wurde und der weithin sichtbare
Grabhügel im 19. Jahrhundert abgetragen wurde, ohne die Funde darin
tatsächlich zu sichern und zu archivieren. Davon berichtet ebenso ein
ausführlicher Beitrag im Band 4, der auch erklärt, wer da alles seine
Finger im Spiel hatte und wie auch die Besitzer des Hügels lieber die
Fundstücke verscherbelten, als sie für die Nachwelt zu retten. Das alles
erzählt Torsten Schunke in seinem Beitrag zum Bornhöck – in dem er da
erstaunlichen Ergebnisse der offiziellen Grabungen von 2014 natürlich
auch nicht ausspart. Andere Beiträge widmen sich den Fröschen und
Lurchen im Auengebiet, den eingeschleppten Neophyten oder dem Kampf um
die Rettung des Herrenhauses in Klein-Dölzig, wo einst der
Philosophieprofessor Christian Wolff seine Erholung suchte.
Vergessenes Auenland?
Es sind lauter kleine
Einblicke in eine Landschaft, die meist überhaupt keine Aufmerksamkeit
bekommt, weil sich alle Blicke auf die großen Nachbarstädte Leipzig und
Halle konzentrieren. Als wäre das Gebiet der Elster-Luppe-Aue
tatsächlich ein verwunschenes Auenland, in dem die Zeit zum Stillstand
gekommen ist. Was ja eindeutig nicht stimmt. Mit diesem vierten Band der
„Au(g)enblicke“ gelingt es dem Arbeitskreis Döllnitz e.V. tatsächlich zu
zeigen, dass auch in der Aue immer Leben war und hier auch viele Wege
verliefen, die Merseburg und Halle auf der einen Seite mit Leipzig auf
der anderen verbanden. Hier standen Mühlen an den diversen Flussarmen,
hier zeichneten Pfarrer auf, was ihnen erwähnenswert schien. Hier bauten
die Menschen ihre ersten Dorfschulen mit schlecht besoldeten Lehrern
darin. Hier gab es Wilderer und erinnert ein Gedenkstein an einen
ermordeten Polizisten. Während Tafeln in den Kirchen und Kriegerdenkmale
mahnend darauf hinweisen, dass auch hier einst die jungen Männer
ausziehen mussten in die Kriege anderer Leute. Man kann mit diesem
Doppelband eine ganze geschichtsträchtige Landschaft für sich entdecken,
gerade weil sie so abseits aller Touristenpfade liegt. Und am Ende
bekommt man auch noch einen kleinen Einführungskurs in die Sprache, die
hier gesprochen wird, lernt Maler und Dichter kennen, die die spröde
Schönheit dieser Landschaft auch schon wahrnahmen, als am Horizont noch
die Schornsteine qualmten und sowjetische Düsenjäger über die Landschaft
lärmten. Man kann sich ganz bequem daheim auf die Reise machen. Aber so
mancher Beitrag wird es in den Füßen kribbeln lassen, einfach mal
loszuradeln, sich dieses Stückchen Welt selbst einmal anzuschauen, das
ja nun einmal gleich nebenan liegt, auch wenn die A9 wie eine Mauer
davor steht und den Blick verstellt.
Johannes
Stadermann (Hrsg.)
„Au(g)enblicke. Streifzüge durch die Elster-Luppe-Aue, Band 4, zwei
Bände und DVD,“,
Mitteldeutscher Verlag, Halle 2022, 30 Euro.
Foto: Ralf Julke
Au(g)enblicke Band 3 - Vorwort
Die Jubiläen, 1000 Jahre Weinbau in Röglitz, 1000 Jahre Raßnitz, mahnen
uns, den 3. Band unserer Reihe „Au(g)enblicke“, Streifzüge durch die
Elster-Luppe- und Saale-Elster-Aue“ herauszubringen. Unsere Autoren
wurden aktiviert, Baustein für Baustein zu einer Geschichte der Aue
zusammenzutragen, um Wesentliches und Bemerkenswertes vor dem Vergessen
zu bewahren. In lockerer Folge berichten wir über Themen aus
Vergangenheit und Gegenwart, die uns in den letzten Jahren aufgefallen
sind und für die wir geeignete Autoren gewinnen konnten. Gut drei Jahre
wurde erkundet und vorbereitet, nun können 44 Beiträge veröffentlicht
werden. Um dem Leser die Orientierung zu erleichtern, haben wir die
Themen in vier Komplexe gegliedert:
•
Geschichte
•
Wirtschaft
•
Kultur und
•
Natur,
wohl wissend, wie verwoben die Themen miteinander sind.
Komplex 1
beginnt mit dem Weinbau in Röglitz. Ein fast vergessener Beitrag von
Otto Abitzsch aus dem „Schkeuditzer Tageblatt“ vom 3. Oktober 1931,
zufällig entdeckt, war Anlass zu umfangreicher Recherche und wird nun
erstmals abgedruckt. Er dokumentiert anschaulich die Geschichte des
Weinbaus der Merseburger Bischöfe. Hans Neubert hat zum Text
recherchiert, Markus Cottin und Thorsten Fielon haben die 1000 Jahre
Weinbau in der Region umfassend erläutert und gewürdigt. Eine schöne
Wiederentdeckung, die wir einem aufmerksamen Heimatfreund aus Röglitz,
Lothar Drescher, verdanken. Christian Forberg berichtet von den
Merkwürdigkeiten des 1000-jährigen Ortes Raßnitz, dessen bewegte
Geschichte er vergnüglich aufarbeitet. Mit Hilfe der Ortsnamenforschung
gelingt es Ingolf Brömme den „Osmünde-Code“
zu entschlüsseln und die ebenfalls 1000-jährige Geschichte des
Ortes zu bestätigen. Mit einer Gerichtsakte von 1759 gibt Hans Neubert
Einblick in das Fischereirecht an der Elster und berichtet anhand eines
Falles vom erfolgreichen Streit der Bevölkerung des Ortes Wehlitz gegen
ihren Rittergutsbesitzer. Persönliche Erinnerungen veranlassen Wolfgang
Heinichen über das Dorf am Rande der Aue – Altranstädt nachzudenken und
den Leser in dessen Geschichte mit europäischer Dimension einzuführen.
Ein Stück fast vergessener Industriegeschichte stellt Hans Eilenberger
mit dem Ort Tollwitz vor, in dem der Apotheker, Chemiker und Physiker
Johann Bartholomäus Trommsdorf als Erfinder und Unternehmer tätig war.
Jüngste Industriegeschichte beschreibt Heinz Rehmann mit seinem Beitrag
über Schkopau und das Buna-Werk. Detailliert wird von einem Zeitzeugen
die Werkgeschichte dargestellt, auch eine verdienstvolle
Erstveröffentlichung. Mit einer Einführung zum Thema
Arbeitserziehungslager Zöschen macht Edda Schaaf auf ein dunkles Kapitel
in der Regionalgeschichte aufmerksam. Ebenso dokumentiert Michael Viebig
die Willkür der SS-Justiz an konkreten Fällen in der Region, z. B. den
Fall Otto Kreutzmann, dem in Döllnitz ein Gedenkstein gewidmet wurde.
Komplex 2
Mit der Historie des Elsterfloßgrabens im 16. Jahrhundert macht Dr.
Thomas Nabert dessen wirtschaftliche Bedeutung für die Stadtentwicklung
von Halle und Leipzig bewusst. Dr. Frank Thiel ergänzt das Thema, indem
er das gigantische EU-Projekt der Rekultivierung des Elsterfloßgrabens
vorstellt. Dirk Becker macht auf den Saale-Elster-Kanal als
unvollendetes Projekt aufmerksam, dessen Umsetzung eine
Leuchtturmfunktion für die Region haben könnte. Anhand einer
fotografischen Reise auf dem Kanal – von der Saale bis in die Innenstadt
von Leipzig – verdeutlichen Ilja Bakkal, Günter und Stephan Merkel die
Attraktivität dieser Wasserstraße. Michael Felgner berichtet über den
Bau der längsten Talbrücke Deutschlands, den Bau der
Saale-Elster-Brücke. Die Leuna-Bahn stellt Klaus Bossig vor, die kaum
bekannte Geschichte des Schaltwerkes Döllnitz Heinz Rehmann und Eduard
Hergeth. Die Wasserkraftanlage Planena wird dokumentiert von Martin und
Andreas Kehl sowie Prof. Dr. Hans-Joachim Deutscher. Einen köstlichen
Nachruf auf die Geschichte des Osmünder Rübenschnapses verfasste Peter
Dörheit.
Komplex 3
beginnt mit der Darstellung der Restaurierung der Seidentapeten im
Herrenhaus Ermlitz von Prof. Dr. Ursula Heller und Stefanie Hilden. Dr.
Peter Ramm und Ilja Bakkal stellen mit den Agners eine bedeutende
Bildhauer-Familie des Barock/Rokoko und deren Werk in der Region vor.
Auf der Spurensuche nach den Wurzeln der Herkunft von Georg Friedrich
Händels Mutter, Dorothea Taust, begibt sich der Händelforscher Bernd
Hofestädt. Fritz Kümmel und Stefan Kiehne machen bekannt mit dem
„National-Arboretum“, das Dr. Georg Dieck 1874 in Zöschen anlegte, und
das leider in Vergessenheit geriet. Einen sehr persönlichen Bericht über
das Leben und die Leistung des verdienstvollen Wissenschaftlers und
Kunstfreundes Hermann Gocht verfasste Dr. Peter Tautz. Ein anregendes
Porträt von Kleinliebenau entwirft Heike Sichting. Über Münzfunde aus
Wesenitz, die im Landesmünzkabinett der Moritzburg verwahrt werden,
berichtet Wolfgang Pechstedt. Mit wenigen Worten umreißt Rolf Walker das
Wirken von Alfred Wessner-Collenbey, eines Malers und Grafikers, dessen
Arbeiten in der Region verwurzelt sind. Kurt Biging weitet die Sicht auf
Wessner-Collenbey aus und zeigt den geschäftstüchtigen Künstler auch als
Gestalter von Notgeld in der Zeit des 1. Weltkrieges. Marion Ranneberg
stellt mit Paul Juckoff einen über die Grenzen Mitteldeutschlands hinaus
bekannten Bildhauer, Kunsthistoriker und Architekten vor und dessen
Wirken für die Gartenstadt Schkopau. Ulf Dräger würdigt die Aktivitäten
von Lutz Klemme, des einstigen Unternehmers aus Lochau, der den
renommierten Bildhauer Bernd Göbel für die Edition einer
Friedensmedaille gewinnen konnte, mit einer noch immer aktuellen
weltoffenen Denkanregung. Eine verdienstvolle Edition, die in der
Region unbekannt ist. Prof. Dr. Hans-Joachim Kertscher schreibt
über das Chinesische Teehaus im Dieskauer Park und berichtet von den
Mühen, es auf eine zweckmäßige Weise zu rekonstruieren. Mit Jörg Bochow
ergänzt ein Metallgestalter seine Sicht zur Rekonstruktion des
Teehauses. Und schließlich berichtet der Gewandhausorganist Michael
Schönheit über die Restaurierung der Burgliebenauer Barockorgel.
Komplex 4
Hier erklärt der Geologe Konrad Schuberth detailliert die geologische
Situation der Region und ihren Bergbau. Wie die Urzeitkrebse in der
Liebenau überlebt haben, beschreiben die Zoologen Dr. Wolfgang Große und
Dr. Volker Neumann. Beide Autoren stellen in einem zweiten Beitrag die
artenreichste und evolutionär erfolgreichste Tierart, die Käfer, vor
sowie einige auetypische und gefährdete Arten. Sie öffnen damit dem
Leser die Augen für ein wenig bekanntes Feld. Joachim Händel und Ronald
Schiller schreiben über die beliebtesten Insekten, die Schmetterlinge in
der Aue. Eine einzigartige Fotodokumentation zu den Vögeln in der Aue
zeigt Jürgen Heinrich. Über Reiher und Störche der Aue berichtet Arnulf
Ryssel, über Greifvögel Helmut Tauchnitz. Auf heimische Heilpflanzen
macht Dr. Eberhard Große aufmerksam. Zudem berichtet er auch über deren
gesundheitlichen Nutzen. Abschließend ermuntert uns Wolfgang Trommer zu
einer Wanderung entlang der Elster von der Quelle bis zur Mündung und
macht auf die Schönheit der Landschaft aufmerksam.
Insgesamt Entdeckungen, auf die die Region stolz sein kann. Es zeigt
sich, dass die Geschichte Mitteldeutschlands ohne die
regionalgeschichtlichen Farbtupfer um einiges ärmer wäre und dass von
der ländlichen Region geschichtsträchtige Anregungen in die Zentren
Deutschlands getragen wurden. Zugleich gingen und gehen auch nachhaltige
wirtschaftliche Impulse von der Region aus, ob Elsterfloßgraben,
Saale-Elster-Kanal, Elstertalbrücke oder vom Flughafen Schkeuditz. Die
Region ist zukunftsfähig und sollte Impulse zur Gestaltung nutzen.
Selbst der Traum „von der Elster zur Alster“ wird einst Wirklichkeit
werden, natürlich im Einklang mit der Natur.
Der kulturelle Reichtum der Region ist ebenso bewundernswert wie der
Reichtum der Natur, die es zu schützen, aber auch touristisch zu
erschließen gilt. Konnte einst noch Kardinal Albrecht seine Mitra mit
Perlen aus der Elster schmücken, so werden heute wieder
Flussperlmuscheln in der Elster beheimatet. Es bleibt weiteren
Erkundungen vorbehalten, Geheimnisse und Schätze der Liebenau zu lüften
und der Region die Heimat liebens- und erlebniswert zu machen.
Mein Dank gilt allen, die sich uneigennützig an der Realisierung des
Buchprojektes beteiligt haben. Prof. Dr. Hans-Joachim Kertscher
redigierte wie der Herausgeber umsichtig die Texte. Ilja Bakkal
fotografierte im Auftrag des AKD. Einige Fotos sind von Günter Merkel.
Außerdem danke ich Günter Merkel für seinen Einsatz bei der Erstellung
und dem Vertrieb des Buches.
Lutz Grumbach und Christophe Hahn gestalteten den Band und nahmen sich
geduldig der vielen Änderungswünsche und Ergänzungen der Autoren an. Die
Realisierung des 3. Bandes besorgte Christophe Hahn. Ihm danke ich für
seine zuverlässige Partnerschaft und solide Arbeit.
An der Finanzierung des Bandes beteiligte sich die Saalesparkasse, die
Friedrich-Vorwerkstiftung, die Abfallwirtschaft Halle-Lochau GmbH, die
Firma „trinseo“ Schkopau, die Knauf-Gips KG Lochau, die C.A.R.E.- Biogas
GmbH Schkopau, die Gemeinde Schkopau, die Stadt Leuna, die Baugruppe
Köhler Halle, die Kanzlei Köning und Partner Halle, die Firma
Horn-Verkehrstechnik-Halle, die Firma Engelmann Zöschen, die Firma
Welz-Bau Osmünde, Dr. R. Schobeß Halle sowie Frau Dr. Walter und Herr
Wilts Halle. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön. Auch unserem
Vereinsgründer und Ehrenpräsidenten Wilfried Klose ein herzliches
Dankeschön. Er gewann Sponsoren und unterstützte den Verein bei der
Realisierung des Projektes.
Aber auch mit Band 3 ist kein Ende des Aue-Projektes abzusehen.
Spätestens bei dieser Arbeit, beim Sammeln und Sichten der Beiträge zu
Geschichte und Gegenwart wurde deutlich, dass ein Entwicklungskonzept
der Region fehlt. Prognosen besagen, dass die Versalzung der Aue mit
ihren Seen einmal Ausmaße annehmen wird, die das Leben in der Aue
gefährden. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Ein Abpumpen des Salzwassers
wird nicht möglich sein. Möglich scheint hingegen, dass mit dem Bau des
Saale-Elster-Kanales die Zu- und Abführung des Salzwassers möglich wäre.
Wesentlich wäre außerdem die Erarbeitung einer Geschichte zur
Naturlandschaftsentwicklung der Aue. Der geologischen Erkundung von K.
Schuberth sollte eine exakte Erfassung der hydrologischen Veränderungen
durch die Jahrhunderte folgen, damit Fehlentwicklungen sichtbar gemacht
und weitere vermieden werden können. Ziel sollte sein, die Aue als
natürlichen, sensiblen und schützenswerten Raum zu erhalten, zu
entwickeln und wiederherzustellen. Auch wenn hier keine Lösung angeboten
werden kann, so sollte doch das Interesse der Leser geweckt, ihre
Aufmerksamkeit gelenkt und sie animiert werden, mit wachem Blick und
Engagement am Leben in der Aue teilzunehmen.
Wie vorläufig unsere Sicht der Dinge ist wird z. B. am Bornhöck
deutlich. 2009 setzte der AKD ein Denkmal an die historische Kult-,
Begräbnis- und Gerichtsstätte. Prof. Dr. H. Lück hielt die Festrede.
2012 folgte eine historische Aufarbeitung der Steinzeitkultstätte und
deren Würdigung als Grabstätte von Chr. Forberg (Band 2). 2015 wurden
erste Ausgrabungen von T. Schunke vorgenommen. Landesarchivar Prof. Dr.
H. Meller vermutet, dass der Bornhöck ein herausragendes Fürstengrab
ist.
Der mitteldeutsche Raum ist also ein kulturhistorisch hochinteressanter
Raum, der mehr als nur regionale Aufmerksamkeit verdient. Christoph
Dieckmann spricht von einem „verfestigten Manko“, der
„Provinzialisierung des Ostens“. Regionalgeschichtliche Lehrstühle
wurden abgeschafft.
Die Schaffung von Leuchttürmen, wie sie die Entwicklung eines
Landes braucht, ist nicht absehbar. Eine stärkere Beteiligung der
Regionalwirtschaft an regionalen Projekten bleibt wünschenswert.
Mögen unsere Bemühungen mit dazu beitragen, den Aue-Raum zu schützen und
den Menschen in der Aue ein lebenswertes Leben zu sichern.
Dr. Johannes Stadermann
Vorsitzender des Arbeitskreises Döllnitz e. V.
Döllnitz, im Februar 2016
Au(g)enblicke Band 2 - Vorwort
Der
AKD setzt im 10. Jahr seines Bestehens die Streifzüge durch die Region mit der Herausgabe des 2. Bandes der „Au(g)enblicke“ fort. Wie bisher werden die
Themen in lockerer Folge den
Schwerpunkten zugeordnet. Fünf bereits bekannte und 25 erstmals an
diesem Werk beteiligte Autoren beleuchten das Territorium in einer
Vielzahl von aktuellen und historischen Bezügen. Diese Streiflichter,
Auen- bzw. Augenblicke, erhellen das wachsende und sich immer dichter
fügende Mosaik vielgestaltiger Einzelteile einer Geschichte der
Liebenau. Inmitten zunehmender Globalisierung der Welt und unseres
Lebens gewinnt auch die Region mehr und mehr an Bedeutung, der Einzelne
als Teil eines Ganzen, territoriale bzw. regionale Besonderheiten bilden
einen Gegenpol und finden zunehmend öffentliches Interesse. Je nach
Reichtum und Nutzung des Identifikationspotentials einer Region, je nach
Akzeptanz und Leben mit diesen Werten können sich Zugehörigkeit zu einer
Region sowie Achtung und Liebe zu ihr entwickeln. Den regionalen
Reichtum für das Gebiet der Liebenau zu bewahren, zu nutzen und zu
mehren ist das Anliegen des Buchprojektes.
Im 1.
Kapitel
„Zur Landschaft als Natur-, Kultur-
und Wirtschaftsraum“ wird der Lebensraum Aue dargestellt: der Lauf der
Luppe wird erstmals erkundet, am Beispiel des Auwaldes von Burgliebenau
wird dessen Bedeutung im Naturkreislauf umfassend verständlich gemacht,
witterungsgeschichtliche Anmerkungen ergänzen das Kapitel. Im Naturraum Aue werden vorerst Weichtiere und
ausgewählte Heilpflanzen (Teil 1) vorgestellt. Weitere Ausführungen zur
Flora und Fauna sind in Vorbereitung. Einem Beitrag zur aktuellen
Jagdkultur in der Region folgt die Dokumentation einer historischen
Jagdfehde in Dieskauer Revier. Die wirtschaftliche Nutzung der Aue wird
im Aufsatz zum frühen Braunkohlenbergbau um Döllnitz ausführlich
behandelt. Damit verbunden ist der Beitrag zur Leunaer Kohlebahn, einem
Baustein zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region.
Dank
der uneigennützigen Arbeit und Hilfe aller, die
sich an der Herausgabe beteiligt haben, kann auch dieser Band Lücken im Gedächtnis der Region schließen helfen. Ihnen gilt unser aller
Dank. Im Besonderen danke ich der einvernehmlichen Zusammenarbeit mit
Herrn Prof. Dr. Hans-Joachim Kertscher, Frau Dr. Margarete und Herrn Dr.
Volker Wein sowie Herrn Günter Merkel. Bereichert wurde die Ausgabe
durch die Bereitstellung künstlerischer Arbeiten von Hans Rothe und
Semjon Prosuak. Den Umschlag des Buches gestaltete Herr Ilja Bakkal, der
zudem alle fotografischen Auftragsarbeiten des AKD übernahm. Für
Gestaltung, Druck und Einband danken wir Herrn Christophe Hahn und Herrn
Martin Paul vom „Druckwerk“ Halle. Finanziell getragen wurde das
Buchprojekt von Zuwendungen des Landkreises, der Gemeinde Schkopau, dem
Mitteldeutschen Kulturrat, außerdem von Spenden, für deren Beschaffung
wir vor allem Herrn Wilfried Klose danken: Spenden von der
Abfallwirtschaft Halle-Lochau, den Stadtwerken Halle, der Strabag AG
Halle, der Sächsischen Umweltschutz Consulting Schkopau. Weiter danken
wir der Saalesparkasse, der Knauf Gips KG Lochau, dem Flughafen
Leipzig-Halle, der MITGAS GmbH, der Gruppe Horn- Verkehrstechnik-Halle,
der Handwerkskammer Halle, Herrn Thomas Schubert vom Gut Döllnitz, Herrn
Christian Forberg, Raßnitz. Aus der Gemeinde Kabelsketal danken wir:
Frau Christine Wendt, Herrn Bernd Welz, Herrn Thomas Helke, Herrn Volker
Weiske und Herrn Bernd Wahren. Weiter danken wir Frau Dr. Irmgard
Richter, Halle, Herrn Dr. Rolf Schobess, Halle und Herrn Stefan
Reichensperger, Apotheke im HEP. Dank unseren Vertriebspartnern können
wir den Band zum Selbstkostenpreis abgeben.
Nachzutragen ist eine
Korrektur zu Band 1. Bedauerlicherweise
ist der Aufsatz „Das Kultur-Gut Ermlitz“ (S. 227–241)
einem falschen Autor zugeordnet worden. Gerd-Heinrich Apel hat diesen
unter seinem Namen einrücken lassen, dabei jedoch versäumt, den Namen
seiner tatsächlichen Autorin zu erwähnen. Es handelt sich um die Kunsthistorikerin Anja
Schmid. Der Herausgeber bittet die Autorin und die Leser, dieses
Versehen als solches zur Kenntnis zu nehmen und zu entschuldigen. Beobachtungen in der lieblichen Aue Band 2 der Au(g)enblicke erschienen Der rührigen Tätigkeit des Döllnitzer Germanisten Dr. Johannes Stadermann ist es zu verdanken, dass nunmehr der zweite Band der Au(g)enblicke. Streifzüge durch die Elster-Luppe- und Saale-Elster-Aue präsentiert werden konnte. Stellvertretend für den umtriebigen Förderer des Unternehmens, Wilfried Klose, nahm Frau Doreen Neumann von der Abfallwirtschaft GmbH Halle-Lochau den stattlichen Band entgegen. Auf mehr als 350 Seiten kann sich der Leser ein Bild machen von einer Landschaft, die in den letzten Jahrhunderten gewaltige Veränderungen erfahren musste. Braunkohlenabbau und damit verbundene Haldenaufschüttungen, Flussregulierungen, Industrieansiedlungen, Verkehrsanbindungen, um nur einige besonders gravierende Beispiele zu nennen, verwandelten eine einstmals liebliche Auenlandschaft in ein scheinbar uninteressantes, belangloses Industrieareal. Doch der Schein trügt: Es lassen sich immer noch zwischen den Aufschüttungen, in den Flusswindungen, in den dörflichen Strukturen bemerkenswerte Zeugnisse einer einstmals unverwechselbaren Region finden. Das können Pflanzen und Tiere sein, bauliche Hinterlassenschaften, Schriftstücke, traditionelle Feste und Gebräuche. Aber auch die Industrie hat nicht nur geschundene Landschaften hinterlassen, sondern auch Denkmäler menschlichen Fleißes gesetzt, die es zu beachten gilt. Menschen in unserer Region haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Hinterlassenschaften zu erkunden, sie zu pflegen, die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Hans Rothe gehört zu ihnen, der in Döllnitz geborene und seit vielen Jahren in Burgliebenau lebende Maler, Keramiker und Restaurator. Ihn hat wie kaum einen anderen lebenden Künstler die Aue geprägt und er hat durch sein künstlerisches Wirken manchem den Blick geschärft für deren Schönheiten. Einige Facetten dieses Schaffens werden in dem neuen Band vorgestellt. Darüber hinaus erfährt der Leser Interessantes aus der Geschichte des Landstriches. Das reicht von der Schlacht bei Riade im Jahr 939 bis zu den mitteldeutschen Märzunruhen des Jahres 1921. Ortsnamen und deren Geschichte werden erkundet, Flussregulierungen anhand der Luppe ebenso vorgestellt wie die Entwicklung des Auenwaldes vom 16. bis zur Mitte des 20.Jahrhunderts. Zeugen ehemals slawischer Besiedlung und Stätten gerichtlichen Wirkens verweisen auf die Bewohner der Region und ihre Lebensweise. Insgesamt sind es 30 Autoren, die ihre Forschungsarbeiten in lesenswerten Beiträgen hier vorstellen. Der bei der Präsentation angekündigte Band 3 darf mit Spannung erwartet werden. Zum Preis von 20 Euro kann das Buch erworben werden Prof.Dr. Hans-Joachim Kertscher www.akd-doellnitz.de |
April 2024 |